Wie bei jeder Diagnostik steht auch bei der Endometriose die Anamnese an erster Stelle. Geradezu spezifisch für Endometriose sind zyklusabhängige Unterbauchschmerzen, insbesondere vor und während der Regelblutung. Eine Endometriose kann jedoch auch durchgehend Schmerzen verursachen. Je nach Organbefall können weitere Beschwerden, wie Schmerzen beim Stuhlgang, Blut im Urin etc. hinzukommen. Im Zentrum der minimal invasiven Diagnostik steht eine Tast- und Ultraschalluntersuchung. Spezifische Zystenbildungen bei Endometriose sind recht eindeutig zu diagnostizieren. Leider ist die durchschnittliche Zeitspanne vom Auftreten erster Beschwerden bis zur Diagnosestellung der Therapie einer Endometriose von 1,2 Jahren immer noch viel zu lang. Besonders schwierig zu diagnostizieren ist die kleinherdige Endometriose. Bei wenig ausgeprägten Beschwerden ist ein Therapieversuch mit speziellen Ovulationshemmern („Pille“) oder einer Gestagentherapie mit Visanne möglich. Ausgeprägtere Befunde mit anhaltenden Beschwerden oder unerfüllt bleibendem Kinderwunsch (> 1 Jahr) bedürfen einer möglichst frühzeitigen operativen, minimal invasiven Abklärung. Mittels Laparoskopie ist eine exakte Diagnose und Therapie möglich. Ziel einer erfolgreichen operativen Therapie ist die möglichst vollständige Exzision (Entnahme) und/oder Koagulation (Zerstörung durch Hitze) aller Endometrioseherde und Zysten. Bei der tief infiltrierenden Endometriose (Deep Infiltrating Endometriosis, D.I.E.) werden größere Eingriffe erforderlich, die aber zumeist noch endoskopisch durchgeführt werden können. Bei in der Fläche ausgedehnterer Endometriose und bei Fällen, bei denen es nicht gelingt, alle oberflächlichen und tiefen Herde zu entfernen, wird postoperativ eine Gestagentherapie (Visanne) bzw. eine antihormonelle Therapie (GNRH-Analoga) für 3 bis 6 Monate erforderlich.
Das Richtige tun – mit den richtigen Mitteln
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